chinesische elektroautos: eine aufstrebende kraft in europa
Innerhalb der europäischen Autoindustrie blickt man mit Argwohn auf den Aufstieg chinesischer Hersteller. Fast 8 Prozent der neu verkauften Elektroautos in Europa sind mittlerweile chinesische Marken. Und das ist erst der Anfang, erwarten Analysten.
die revolution der chinesischen elektroautos
Im Zeitalter des Elektroautos erleben wir eine auffällige Verschiebung in der globalen Automobilindustrie, mit China als bedeutendem Akteur. Während China früher nicht für seine Autoindustrie bekannt war, hat das Land jetzt die Chance genutzt. Das starke Wirtschaftswachstum führte zu einem deutlichen Anstieg der Autobesitzer in China. Seit 2014 machen jährlich rund 25 Millionen Chinesen ihren Führerschein, und die Gesamtzahl der Autos im Land hat die Marke von 320 Millionen überschritten.
Viele dieser neuen Fahrzeuge sind elektrisch, mit mehr als 20 Prozent aller verkauften Autos, die mit Strom fahren. Zum Vergleich: In Europa sind es etwa 12 %, in den Vereinigten Staaten nur 7 %. Mit fast 60 Prozent der weltweiten Verkäufe von Elektrofahrzeugen ist China aktuell der größte Markt der Welt. Diese Entwicklung kann die europäische Automobilindustrie erheblich beeinflussen.
chinesische marken erobern europa
China beschränkt sich nicht auf den heimischen Markt für Elektrofahrzeuge (EV), sondern geht weit darüber hinaus. Chinesische Hersteller wie Aiways und NIO kommen nach Europa und gehen Kooperationen mit etablierten Autobauern ein. So stammt die Elektroautomarke Polestar von Volvo, das im Besitz des chinesischen Konzerns Geely ist. Zudem werden die elektrischen Modelle von Smart in China produziert, und auch die ursprünglich britische Marke MG ist heute chinesisch und konzentriert sich voll auf die Produktion von Elektroautos.
Der Marktanteil von chinesischen Automarken in Westeuropa wächst stetig. In diesem Jahr machen chinesische Marken bereits 7,9 Prozent aller neu verkauften Elektro-Pkw aus. Damit stellt China schon jetzt mehr Elektroautos her als die beiden anderen großen asiatischen Autoländer, Südkorea und Japan, zusammen.
was bedeutet das für europa?
Muss sich die europäische Autoindustrie vor der neuen chinesischen Konkurrenz fürchten? Analysten gehen davon aus, dass chinesische Hersteller ihre Fahrzeuge schließlich auch in Europa produzieren werden, vermutlich ab 2025, wenn die strengere Euro-7-Abgasnorm gilt. Das hat zur Folge, dass die Produktionskosten von kleineren Benzin- und Dieselfahrzeugen steigen – ein günstiger Zeitpunkt für die Einführung preiswerter kleiner Elektroautos auf dem europäischen Markt.
Die Meinungen über den chinesischen Aufstieg sind in Europa geteilt. So verkaufen deutsche Autohersteller viele Fahrzeuge in China und stehen Handelsbarrieren skeptisch gegenüber. Andererseits verschaffen niedrigere Lohnkosten und eine effiziente Lieferkette für E-Autos den chinesischen Marken einen Wettbewerbsvorteil. Damit können chinesische Elektroautos billiger angeboten werden, was für viele Verbraucher in Europa attraktiv ist.
zusammenfassend
Der Aufstieg chinesischer Elektroautos ist ein Trend, den die europäische Autoindustrie aufmerksam verfolgt. Zwar wird es noch dauern, bis chinesische E-Autos in Europa dominieren, doch könnte diese Entwicklung die Branche grundlegend verändern. Niedrigere Preise und eine größere Auswahl an E-Autos könnten Vorteile für die Verbraucher bringen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die europäischen Hersteller auf den wachsenden Wettbewerb aus China reagieren werden.