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Ich habe in fremdem Auto einen Schaden verursacht: Was nun?

Hast du einen Schaden verursacht, während du mit dem Auto einer anderen Person gefahren bist? Das ist eine unangenehme Situation, in der dir viele Fragen durch den Kopf gehen. Was musst du tun? Wer ist verantwortlich? Und wie sieht es mit der Versicherung aus? In diesem Blog führen wir dich Schritt für Schritt durch diesen Prozess, damit du genau weißt, was auf dich zukommt.

Schritt 1: Ruhe bewahren und die Lage prüfen

Es ist verständlich, dass du nach einem Unfall in Panik gerätst, insbesondere wenn es nicht dein Auto ist. Aber das Wichtigste ist, ruhig zu bleiben. Prüfe zuerst, ob jemand verletzt ist. Ist das der Fall? Rufe sofort die 112 an. Gibt es keine Verletzten, kannst du mit den nächsten Schritten weitermachen.

Schritt 2: Sammle alle Informationen

Nach einem Unfall, egal wie gering der Schaden ist, ist es essenziell, alle notwendigen Informationen zu erfassen. Denke an:

  • Den Namen und die Kontaktdaten des Besitzers des anderen Fahrzeugs
  • Kennzeichen beider Fahrzeuge
  • Eine detaillierte Beschreibung des Vorfalls
  • Fotos von dem Schaden und dem Unfallort
  • Mögliche Zeugen und deren Kontaktdaten

Es ist klug, auch Fotos von der Umgebung zu machen, wie Verkehrszeichen und Fahrbahnmarkierungen. Diese Informationen können später für die Versicherung wichtig sein.

Schritt 3: Schadensformular ausfüllen

Bei einem Unfall gehört ein Schadensformular dazu. Dieses Formular ist für die Versicherung notwendig, um genau festzuhalten, was passiert ist. Fülle es immer zusammen mit dem Besitzer des anderen Autos so vollständig wie möglich aus. Hast du kein Formular zur Hand? Mittlerweile gibt es Apps, wie MobielSchademelden, mit denen du alles direkt digital einreichen kannst. Das kann den Prozess beschleunigen.

Aber nun zur schwierigen Frage: Wie läuft das mit der Versicherung, wenn du mit dem Auto von jemand anderem einen Schaden verursachst?

Schritt 4: Wie ist das mit der Versicherung?

Wenn du mit einem Wagen fährst, der dir nicht gehört, stellt sich die Frage: Wer zahlt? Das hängt von mehreren Faktoren ab.

  1. Kfz-Versicherung des Besitzers: In den meisten Fällen haftet die Versicherung des Fahrzeuginhabers für den Schaden. Der Besitzer hat wahrscheinlich eine Haftpflichtversicherung, die den Schaden an Dritten abdeckt, falls du den Unfall verursacht hast. Hat der Besitzer eine Vollkasko oder Teilkasko, wird auch der eigene Schaden übernommen.
  2. Selbstbeteiligung: Oft beinhaltet eine Kfz-Versicherung eine Selbstbeteiligung. Das bedeutet, dass – selbst wenn die Versicherung zahlt – der Fahrzeugeigentümer einen bestimmten Betrag selbst zu tragen hat. In manchen Fällen kann er diesen Betrag von dir zurückfordern, weil du zum Unfallzeitpunkt gefahren bist.
  3. Un- oder unterversichert: In seltenen Fällen ist das Auto, mit dem du unterwegs warst, nicht oder nicht ausreichend versichert. Dann können die Kosten erheblich steigen. Das führt uns zum nächsten Punkt.

Schritt 5: Was, wenn du privat haftbar bist?

Wirst du persönlich für den Schaden haftbar gemacht, kannst du eventuell deine eigene Haftpflichtversicherung zurate ziehen. Viele haben eine private Haftpflichtversicherung (PHV), die in manchen Fällen auch Schäden abdeckt, die du mit einem fremden Auto verursachst. Allerdings übernimmt diese Versicherung nicht zwangsläufig alle Kosten. Prüfe daher immer die Bedingungen deiner Police oder sprich mit deinem Versicherer.

Schritt 6: Melde den Schaden sofort dem Besitzer

Es ist wichtig, den Fahrzeughalter so schnell wie möglich über den entstandenen Schaden zu informieren. Das ist nicht nur fair, sondern auch notwendig, um die Versicherung direkt einzuschalten. Besprecht gemeinsam, wie ihr weiter vorgeht und ob die Versicherung die Kosten trägt. Ehrlichkeit und Transparenz helfen, spätere Probleme zu vermeiden.

Schritt 7: Was, wenn ein anderer den Schaden verursacht hat?

Vielleicht hast du das Auto gefahren, aber jemand anders war schuld am Unfall. In diesem Fall ist es wichtig, schnell die Daten der anderen Partei zu notieren und gemeinsam mit dem Fahrzeughalter Kontakt zur Versicherung aufzunehmen. Auch hier hilft ein Unfallbericht, die Fakten zu sortieren.

Schritt 8: Solche Situationen zukünftig vermeiden

Niemand möchte in so eine Lage geraten, daher ist es sinnvoll, vorbeugend nachzudenken, wie sich Probleme in Zukunft vermeiden lassen. Hier ein paar Tipps:

  • Immer vorsichtig fahren: Egal, ob du dein eigenes Auto fährst oder das von jemand anderem – fahre immer umsichtig. Klingt selbstverständlich, aber schon ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit kann schwere Folgen haben.
  • Versicherungsbedingungen kennen: Wenn du öfter ein fremdes Auto fährst, solltest du wissen, wie dessen Versicherung funktioniert. Das kann im Ernstfall viel Stress ersparen.
  • Über Zusatzversicherungen nachdenken: Ziehe in Betracht, eine eigene Versicherung abzuschließen, die mögliche Schäden an Mietwagen oder geliehenen Fahrzeugen abdeckt – ergänzend zu deiner Haftpflichtversicherung.